Forschung

Bis zur deutschen Wiedervereinigung war die Wossidlo-Forschungsstelle eine volkskundlich-ethnografische Außenstelle der Berliner Akademie der Wissenschaften (heute: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften). Auf Basis großlandschaftlich durchgeführter Feldforschungsreisen wurden international anerkannte Beiträge auf den Gebieten der für die Ostseeküste bedeutsamen maritimen Kulturwissenschaft, der Agarethnografie, der historischen und vergleichenden Erzählforschung, der Brauch- und Liedforschung sowie der Erforschung der niederdeutschen Hallenhaustradition erbracht, welche die Konzeption der Freilichtmuseen im heutigen Bundesland maßgeblich mitbestimmte. Diese Forschungserträge sind im Deutschen Jahrbuch für Volkskunde und dem Jahrbuch für Volkskunde und Kulturgeschichte sowie einer Reihe klassisch gewordener Monografien ablesbar.

Daher verfügt die Einrichtung über gewachsene Forschungstraditionen und -mittel (siehe Wossidlo-Archiv), die nachhaltig der Kulturlandschaftsforschung im nordöstlichen Bundesland dienen. Während die Fachbibliothek Volkskunde ihre europäisch-ethnologischen und regionalethnografischen Spezialbestände seit 1990 mehr als verdoppelte, fanden im Bereich der ethnografischen Sammlungen in Verbindung mit dem Rostocker Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme digitale Transformationen statt (siehe vor allem WossiDiA).

Die weiter unten aufgelisteten Tiefenerschließungsprojekte dienen nicht nur der Verbesserung der Infrastruktur, sondern stellen die Grundlage für Editions- und Forschungsprojekte, wie dem internationalen e-humanities-Projekt ISEBEL (2017-19), dar.