Die Fachbibliothek Volkskunde stellt heute mit über 16.000 Einheiten einschließlich eines Zeitschriftenbestandes von etwa 3.000 Titeln die größte volkskundliche Spezialbibliothek Mecklenburg-Vorpommerns dar, deren Erwerbungsprofil die jüngere Weiterentwicklung des Faches zur Europäischen Ethnologie und Kulturanthropologie widerspiegelt. Veränderte Sichtweisen und Forschungsfragen dieser modernen Kulturwissenschaften können daher im Kontext der Wissenstraditionen des älteren volkskundlichen Kanons reflektiert werden.

Hervorgegangen ist der Bestand aus der Bibliothek des Privatgelehrten Prof. Dr. hc. Richard Wossidlo, der einen Großteil seiner Gelehrtenbibliothek für seine Feldforschungssammlung auf Zettel exzerpierte, ein Prozess, den das digitale Archiv WossiDiA sichtbar macht. die nach dessen Tod, gemeinsam mit übrigen Forschungssammlung, im Schloss Schwerin gelagert wurde. Der größte Teil der privaten Forschungsbibliothek des Gelehrten kam nach dem 2. Weltkrieg durch die Bemühungen Dr. Paul Beckmanns in die im Aufbau begriffene Wossidlo-Forschungsstelle nach Rostock (siehe auch Geschichte der Einrichtung). Der in Schwerin verbliebene Teil der Bibliothek Wossidlos bildete den Grundstock der Handbibliothek des volkskundlichen Freilichtmuseums Schwerin-Mueß. Eine virtuelle Zusammenführung der Gelehrtenbibliothek Richard Wossidlos wird als ein im Interesse der über das Fach hinausgehenden wissenschaftlichen Forschung liegendes Desiderat betrachtet.

Schwerpunkte bilden bei aller Themenbreite des interdisziplinären Faches Mecklenburgica (vielfach auch in niederdeutscher Sprache) sowie Quelleneditionen und Publikationen zur volkskundlichen Erzählforschung (einschließlich populärer Medien). Versammelt sind die wesentlichen volkskundlichen Zeitschriften und Reihen des deutschsprachigen und nordeuropäischen Raumes, vereinzelt auch ganz Europas und entfernter Kontinente. Die Öffnungszeiten finden Sie hier.